LITERATUR: LITERATUR! … und andere Veranstaltungen

PETER WATERHOUSE: Z YPSILON X
Moderation: Norbert Wehr
Mittwoch, 22. Oktober 2025, 19.30 Uhr
LeseRaum in der Akazienallee, Essen

„Auf einmal liest man Peter Waterhouse und begreift, was ein Roman sein kann; so unendlich reich an Sprachmöglichkeiten, so anders als alles andere, das man liest; man lernt, neu zu lesen, und vielleicht lernt man, neu zu schreiben, ein neuer Anfang, ein neues Buch“ (Tomas Espedal)

Niemand in der Familie sprach gern über den Großvater, der als Hauptschriftleiter eine zentrale Rolle in der österreichischen NS-Propaganda innegehabt hatte. Niemand beachtete die Bücher, die dieser gesammelt hatte, Bücher von Karl Kraus, Peter Altenberg und vielen anderen, die in den Regalen der Nachkommen zusehends verstaubten. Niemand – bis hundert Jahre nach dem Tod des Großvaters das Enkelkind in ihnen zu lesen beginnt und eine ungeahnte Gegenwelt entstehen lässt. Eine Welt des Zögerns und Fragens, konturiert durch Anstreichungen und Randnotizen, Widmungen und Lesezeichen, in der das Wort nicht dem kriegstreibenden „Voran“ und der Gewalt gewidmet wird, sondern all dem Unterbrochenen, Leisen, Möglichen, das scheinbar noch die Vergangenheit zu verändern weiß.
Ein Familienepos und Antikriegsroman mit der sprachlichen Schärfe Karl Kraus‘ und der epischen Weite Marcel Prousts – Peter Waterhouse‘ Opus magnum Z Ypsilon X ist ein Manifest für die Offenheit, für die Möglichkeit, vor allem aber: ein literarisches Jahrhundertwerk.
Peter Waterhouse, 1956 in Berlin geboren, lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Wien. Waterhouse veröffentlichte Lyrik, Theaterstücke, Essays und Romane, wofür er zahlreiche Auszeichnungen wie den H.C. Artmann-Preis, den Erich-Fried-Preis und den Ernst-Jandl-Preis erhielt. 2012 wurde er mit dem Großen Österreichischen Staatspreis gewürdigt.

Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Ruhr im Rahmen von LITERATUR: LITERATUR!
Gefördert von der Alfred und Claire Pott-Stiftung
Tickets über die Buchhandlung Proust
Eintritt € 15.- / erm. € 10.-

 

 

AUSSERDEM

ANDREAS WILINK: WENN ES ANDERS WÄRE
Buchvorstellung / Lesung
Freitag, 31.Oktober 2025, 19.30h
LeseRaum in der Akazienallee, Essen

Erzählung eines Lebens und was darin fehlt.
Das komplexe Verhältnis zu einem jüngeren Mann wird zum Anlass einer bis in die Kindheit zurückreichenden Selbstbefragung. Ein weites Panorama an Begegnungen und Freundschaften öffnet den Blick auf die unabänderlich wiederkehrenden Lebensmuster. Was fehlt hier? Und warum?
Ein Selbstbild aus Begegnungen, Beziehungen und Bezügen: In den Höhen und Tiefen einer intensiven Freundschaft und Liebe zu einem jüngeren Künstler verdichtet Andreas Wilink die eigenen Charakterprägungen. Die Frage nach dem Woher und Warum führt zurück zu den Familienverhältnissen, die seinem Gefühlsleben für immer die Richtung gaben, zu all den sich nie ganz erfüllenden Lieben und zu Freundschaften, in denen sich das Eigene immer gespiegelt hat – von der Schulzeit bis in die Jahre seiner Arbeit als Journalist, die ihn sehr nah an berühmte Menschen und deren Schicksale brachte. Das Ergebnis ist eine sprachlich feinnervige und sehr persönlich erzählte Lebens- und Mentalitätsgeschichte vor dem Hintergrund der deutschen und internationalen Kulturwelt.
Andreas Wilink, geboren 1957 in Bocholt, ist Kulturjournalist und Theater- und Filmkritiker. Er lebt in Düsseldorf. Seit den 80er-Jahren war er Redakteur der Westdeutschen Zeitung, wechselte dann für kurze Zeit zur Süddeutschen Zeitung, bevor er 2003 das Magazin kultur.west mitbegründet und bis 2018 geleitet hat. Als Autor schrieb und schreibt er u. a. für WDR, Deutschlandfunk, nachtkritik und Theater heute. Für die Berliner Festspiele hat er als Juror sechs Jahre lang die Auswahl des Berliner Theatertreffens mitbestimmt. 2019 erschien seine Essaysammlung Aus der Fernnähe. Begegnungen mit Theater- und Filmkünstlern ebenfalls im C. W. Leske Verlag

Karten in der Buchhandlung Proust
Eintritt: € 10.-

 

MARK ROSEMANN / VORTRAG UND LESUNG
Dienstag, 18. November 2025, 19.30h
LeseRaum in der Akazienallee, Essen

Mark Roseman, ein britischer Historiker, ist der Verfasser eines Buchs über Marianne Strauß-Ellenbogen, eine deutsche Jüdin aus Essen, die zwischen 1943 und 1945 vom Essener „BUND – Gemeinschaft für sozialistisches Leben“ versteckt wurde und dadurch überlebte,  außerdem eines Buchs über den BUND, das er 2020 bei uns vorstellen wollte, wegen der Pandemie aber ausfallen musste. Wir holen die Buchvorstellung nach, begleitend zur Ausstellung in der Alten Synagoge über Dore Jacobs (Gründerin des BUND, gemeinsam mit ihrem Ehemann Artur Jacobs).

Karten in der Buchhandlung Proust
Eintritt: € 10.-

05. Dezember 2018 von literadmin
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